2014-10-07

Netzsperren: Urheberrecht gehört reformiert. Findet nun auch die ÖVP.


Heute haben auch die Kollegen von der Presse berichtet: Die großen heimischen Internetprovider haben die Seiten kinox.to und movie4k.to gesperrt. Vergangene Woche. 
Dass dies aber jetzt groß thematisiert wird, ist eine gute Sache. 

Seiten zu sperren ist der falsche Weg, habe ich bereits bei der Ankündigung der Klagen im August argumentiert. Und es bleibt dabei. Dieses Match können die Antipiraterie-Verbände, Fernseh- und Filmanstalten und Rechtinhaber nur verlieren. Denn kinox ist längst umgezogen und unter der IP-Adresse war die Seite auch am Wochenende erreichbar. Die Sperre riecht gefährlich nach Populismus, anstatt eine ernsthafte Diskussion zu führen.

Regierungsverantwortung

Dass nun aber nicht nur die Neos, sondern auch die ÖVP über OTS ausrichten lässt, das sei ein „schwerer Eingriff in das freie Internet“, ist wirklich überraschend. Klar sei, sagt die Mediensprecherin am Freitag, die Plattformen bieten Zugang zu urheberrechtlich geschützten Inhalten. Das sei für die ÖVP natürlich nicht ok. Deshalb tritt die ÖVP für die Novellierung und Modernisierung des Urheberrechts ein, um Rechtssicherheit und einen fairen Interessensausgleich zwischen den Nutzern und den Herstellern von geistigem Eigentum zu schaffen.“ So die Aussendung.

Es ist ja schon ganz interessant: Eine Regierungspartei lässt ausrichten, dass man jetzt doch das Urheberrecht aktualisieren sollte. Die Probleme hätte man natürlich nicht absehen können. Nur noch zur Erinnerung: Napster ging 1999 online. Vielleicht könnten wir nun langsam andenken das Urheberrecht zu ändern. Nur vorwärts: Nachdenken kann ja nicht schaden.


 Eine Kleinigkeit am Rande: Warum wird gerade Kinox gesperrt und nicht PirateBay (die Seite war auch am Wochenende verfügbar)? Bei Kinox kann vorrangig (legal) gestreamt werden. Bei PirateBay geht es in erster Linie um (legal kaum nachvollziehbaren) Downloaden.


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