Es sei ein wichtiger Schritt vorwärts, sagt Cineplexx-Geschäftsführer Christof Papousek.
Denn eines habe man aus den Erfahrungen der Musikindustrie ganz klar gelernt. Man dürfe nicht in Angst vor neuen Angeboten und Nutzungsverhalten erstarren, wie der sprichwörtliche Hase vor der Schlange, sagt Papousek. Vielmehr habe sich gezeigt, dass legale digitale Angebote den Musikkonsum insgesamt stark ansteigen ließen. Das steht nun auch der Filmbranche bevor.
Kein Abo
Deshalb will sich die Kinokette nun gemeinsam mit dem italienischen Partnerunternehmen Chili der Konkurrenz aus Netflix, Kabelanbietern und Telekombetreibern - die alle bereits auf Streaming von Filmen und Serien setzen - der Konkurrenz stellen. Im Gegensatz zu Abomodellen zahlt man hier aber pro Film. Startpreis liegt etwa bei drei bis vier € pro Film. Teurer wird es in BluRay-Qualität.
Die Kino-Umsätze der Cineplexx-Gruppe lagen zuletzt stabil bei rund 120 Millionen €. Das lag vor allem an fehlenden Blockbuster und den sportlichen Großereignissen, die die Zuseher eher vor dem Fernseher und nicht ins Kino gelockt hat, sagt Papousek.
Das Streaming-Geschäft hingegen ist ein eindeutiger Wachstumsmarkt. Man verweist auf den britischen Markt: 2009 wurde mit Streaming gerade einmal 30 Millionen € erwirtschaftet. Heute sind es 800 Millionen €. In Österreich werde es zwar deutlich langsamer gehen, aber immerhin soll Streaming hier bis 2018 auf ein Marktvolumen von rund 50 Millionen € steigen. Mittelfristig will Cineplexx und Chili dabei auf rund zehn Prozent Marktanteil kommen. Es sei durchaus vorstellbar, dass in einigen Jahren ein Promill der Cineplexx-Kunden auch monatlich zwei Filme konsumiert - so oft nutzen bereits jetzt die sogenannten Heavy User in anderen Ländern das Service. Geht die Rechnung auf, könnten sogar an die sieben Millionen € jährlich erzielt werden.
Ergänzung zum Kino
Für die Gruppe bleibt das Streaming somit vorläufig nur eine Ergänzung zum regulärten Kinobetrieb. Das zeigt sich auch in der Vermarktung, so sollen in sogenannten Supertickets gleichzeitig Kinotickets und die früheren Folgen einer Filmserie als Stream beworben werden. Eines ist Papousek aber wichtig: Das Kinofenster bleibt gewahrt. Das bedeutet aktuelle Kinofilme werden erst nach der digitalen Freigabe auch zum Stream bereit stehen.
Foto: zur Verfügung gestellt von Chili
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