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Thermostate-Hersteller Nest will in europäische Haushalte. Bild: Nest |
Spätestens seit der Übernahme durch Google ist
Nest, der US-amerikanische Hersteller von intelligenten Thermostaten
und Rauchmeldern auch bei einer breiteren Bevölkerung bekannt. Nun will
das Unternehmen das Engagement in Europa stärken.
Sie können nun dank Luftfeuchtigkeitssensor besser zwischen Rauch und Dampf unterscheiden und warnen beim erhöhten Kohlenmonoxidwerten.
Man habe damit schon in den ersten Monaten am Markt etwas bewirkt, sagt Matt Rogers, Co-Gründer von Nest, nicht ohne Theatralik. „Es ist recht einfach erklärt, wir haben bereits Leben gerettet." Tritt der Ernstfall ein, zeigt das Gerät mit Beleuchtung auch gleich den Weg nach draußen. Ist aber alles in Ordnung im Haushalt, leuchtet das Gerät nachts grün.
Funktioniert habe für das Unternehmen auch der Start in Europa: Seit einem Jahr sind Nest-Geräte in Großbritannien erhältlich. „Ende dieses Jahres sind wir in 2000 Geschäften vertreten und 900 Handwerker vertreiben unsere Geräte", sagt Rogers bei seiner IFA-Keynote in Berlin. Insgesamt seien Nest Geräte auch ohne Vertriebsnetz bereits in 120 Ländern vertreten. Gerade in Europa kommen die Geräte des Unternehmens gut an: Die Energieeffizienz der Thermostate und die Sicherheitsfeatures der Rauchmelder seien gefragt. Deshalb dringt Nest nun in weitere Märkte vor. Irland, Niederlande, Frankreich und Belgien werden künftig in Partnerschaften mit Energieversorgern und über den Handel mit den Geräten bedient.
Marktchance dank Rauchmelderpflicht
Vor allem von Frankreich sei einiges an Marktpotenzial zu erwarten, sagt Rogers. Kaum ein Haushalt habe bisher einen Rauchmelder installiert, das werde sich aber aufgrund einer gesetzlichen Regelung im nächsten Jahr ändern. Dann wird ein Rauchmelder im Haushalt Pflicht. Darauf bereits sich Nest nun vor.
Das Unternehmen habe sich einiges überlegt, um das Thema Sicherheit zu verbreiten, sagt Rogers. Man habe herausgefunden, dass kleine Kinder beim Piepen von Meldern oft weiterschlafen. Effektiver sei da oft eine Frauenstimme. „Wir haben in den Märkten Schauspielerinnen gefunden, die selbst Mütter sind", sagt Rogers. Es gehe um Vertrauen und hier habe man nachgebessert.
"Wir verkaufen Produkte"
Das war auch beim Thema Datenschutz notwendig. Gerade mit der Übernahme von Nest durch Google hat die Vernetzung des Haushalts und die Präsenz der Geräte im persönlichsten Bereich nicht nur bei Datenschützern Bedenken ausgelöst. „In Europa ist die Diskussion zur Privatsphäre ein Thema", sagt Rogers. Und geht es nach dem Manager, sei das Unternehmen bereits darauf vorbereitet: „Wir möchten ein guter Gast sein". Das bedeutet, der Kunde könne entscheiden, welche Geräte wie verwendet und vernetzt werden und Kunden bestimmen, wie ihre Daten verwendet werden. Natürlich sei es möglich die Einsparungen beim Strom als Statistik ins soziale Web zu laden. Verpflichtend sei es aber nicht. Und man bräuchte sich auch keine Sorgen machen, dass Daten verkauft werden. „Die Daten stehen nicht zum Verkauf, wir verkaufen Produkte", sagt Rogers.
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