Es ist das wirtschaftspolitische Streitthema schlechthin:
Ist es legitim öffentliche Mittel zur Wachstumsstimulation auszugeben und wenn ja, wie viel? Auch die Antworten drehen sich da bekanntlich im Kreis: Schließlich lehnt es die eine Seite ja prinzipiell ab. Von europäischen Stellen hingegen gab es zuletzt spendierfreudigere Impulse. So wurde sogar überlegt, Teile des Euro-Rettungsschirm für den Ausbau von Autobahnen zu verwenden, um damit Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu generieren.
Dem ist nun aber ein anders Projekt zuvor gekommen:
Wie gestern bekannt wurde, soll über ein Public-Privat-Partnership-Programm die europäische IT-Industrie ausgebaut werden. Rund 2,5 Milliarden € sollen in die Branche fließen. Big Data-Anwendungen sollen aufgebaut werden.
Wie gestern bekannt wurde, soll über ein Public-Privat-Partnership-Programm die europäische IT-Industrie ausgebaut werden. Rund 2,5 Milliarden € sollen in die Branche fließen. Big Data-Anwendungen sollen aufgebaut werden.
Konkurrenz aufbauen
Auf den ersten Blick, ist das auf jeden Fall ein guter Ansatz und unterscheidet sich massiv von den zuletzt geforderten und diskutierten Lösungen im Match mit US-amerikanischen IT-Konzernen. So wurde bis vor kurzem unter den Einflüßen von NSA-Skandal, Überwachung und der Monopolstellung von Google und Co. sogar noch über nationale „Internets“ diskutiert. Das "..Schland-Netz" wurde in Deutschland angedacht und diskutiert. Und viele Beobachter haben sich mit der Forderung nach einem nationalen Konkurrenten gegen Google hervorgetan – interessanterweise gibt es diese Konkurrenz übrigens in Tschechien.
Von heute auf morgen kann man diese Konkurrenz nicht aufbauen. Schon gar nicht, wenn IT als Branche sonst keine Aufmerksamkeit
bekommt. Es bedarf nämlich einiges an Interesse und Förderung. Schließlich sind heimische Unternehmen mit einer fragmentierten europäischen Landschaft konfrontiert. Die Skalierungseffekte à la USA lassen sich bei bestem Willen hier kaum erzielen.
Mit diesem Hintergrund, ist die Initiative von Kommissarin Neelie Kroes ein wichtiger Schritt. 2,5
Milliarden € zur Etablierung und dem Aufbau von Big Data-Anwendungen ist ein guter Anfang. Man müsse sich nich einmal Sorgen um überbordenden
Staatsausgaben machen. Denn rund 2 Milliarden € kommen dabei ja so und so von
der Branche selbst. Für SAP zum Beispiel kann es ja nur ein gutes Geschäft
sein, wenn mehr europäische Unternehmen Big Data-Geschäftsmodelle entwickeln,
damit vergrößert sich schließlich auch die Kundschaft. Wenn man so will, ist das Programm so eine Art Start eines New Deals in der europäischen IT-Industrie.
Zur Erinnerung: In Österreich werden die ersten Beträge der Breitbandmilliarde - rund 300 Millionen € - erst 2016 fließen. Dabei sollte eigentlich die Infrastruktur zu diesem Zeitpunkt schon stehen. Sonst ist zu befürchten, dass die heimische IT-Branche von der EU-Maßnahme nicht profitieren kann. Mit Blick auf das Wachstumspotenzial von Big Data-Geschäftsfeldern wäre das fatal.
Ist es auch nutzbar
Ein Detail gilt es aber noch abzuklären: Die Mittel sollen ab 2016 fließen. Um die Förderungen zu diesem Zeitpunkt bereits nutzen zu können, sollte es auch die nötige Infrastruktur geben. Wir müssen uns beeilen, sagte die EU-Kommissarin Neelie Kroes bei der Vorstellung des Big Data-Plans. Das muss allerdings noch viel mehr für die Infrastruktur gelten.Zur Erinnerung: In Österreich werden die ersten Beträge der Breitbandmilliarde - rund 300 Millionen € - erst 2016 fließen. Dabei sollte eigentlich die Infrastruktur zu diesem Zeitpunkt schon stehen. Sonst ist zu befürchten, dass die heimische IT-Branche von der EU-Maßnahme nicht profitieren kann. Mit Blick auf das Wachstumspotenzial von Big Data-Geschäftsfeldern wäre das fatal.
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