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c:Erste Bank, David Sailer |
Wien. Bis vor kurzem sah es für die heimische
Bankenlandschaft düster aus. Denn die Bankenlandschaft ist weltweit im Umbruch:
Infolge der Digitalisierung drängen plötzlich IT-Konzerne wie Google oder Apple
ins Bankgeschäft und bieten neue Arten des Zahlens und der Kontoverwaltung an.
Zeitgleich haben sich aber auch die Wünsche der Kunden geändert, sagte derBankenexperte Brett King im Gespräch Ende vergangenenJahres: Die Kunden von morgen brauchen keine Filialen, sondern einfachere und
nachvollziehbare Produkte.
Man setze bereits voll auf das Geschäft im Internet und mit mobilen Geräten, hieß es bei den österreichischen Banken zuletzt auf Anfrage. Und doch ging es in der Strategie eher um eine Aufwertung der Filiale, als um ein Ersetzen der physischen Bank.
Man setze bereits voll auf das Geschäft im Internet und mit mobilen Geräten, hieß es bei den österreichischen Banken zuletzt auf Anfrage. Und doch ging es in der Strategie eher um eine Aufwertung der Filiale, als um ein Ersetzen der physischen Bank.
Nach der Easybank, dem Online-Ableger der Bawag, geht nun
auch die Erste in die Offensive und stellt am Freitag vor Journalisten ein
neues Online-Service namens George vor. Der Kerngedanke: Das Verwalten des Kontos
soll dabei einfacher werden und auch über mobile Geräte leicht anwendbar sein.
So wird dabei beispielsweise die Umsatzsuche für Kunden neu organisiert, und
für Überweisungen werden die wichtigsten Kontakte gespeichert, heißt es bereits
auf der Webseite der Bank. „George verfolgt eine Vision. Das Leben mit
intelligenter und mitwachsender Technologie erleichtern und dem digitalen
Wandel einen Namen geben“, so ein Sprecher des Unternehmens. Nach smarten
Telefonen, Fernsehern und Thermostaten, seien die Nutzer jetzt für smarte
Konten bereit.
Mit zusätzlichen Services will die Erste neue Kunden
anlocken, aber vor allem möchte sich die Bank dagegen wehren, im
Konkurrenzkampf mit Apple, Google und Co zum Infrastrukturanbieter im
Hintergrund zu werden. „Apple Pay macht mir Sorgen“, sagte Erste-Vorstand Peter
Bosek im vergangenen Jahr. Mit dem neuen Service möchte man deshalb bewusst
wieder einen Schritt nach vorne und zusätzlich sollen so auch neue Umsätze
erwirtschaftet werden. Mit kostenpflichtigen Zusatzinfos sei es nämlich nicht
nur ein Konto, „sondern auch ein Online-Shop“, heißt es auf Nachfrage.
Die Konkurrenz ist allerdings nicht untätig: Bei der Bank
Austria beispielsweise liegen bereits die Entwürfe für ein Mobile Wallet – ein
Konzept für Bezahlen mit dem Handy – in der Schublade. Man sei bereit. Ein
konkreter Starttermin stand aber zuletzt noch nicht fest.
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