2015-08-23

Behördenwege machen auch im Netz keinen Spaß

Wie unlängst berichtet wurde, möchte man seitens der EU nun KMU stärker unter die Arme greifen und ihnen durch den Behördendschungel helfen. Ganz ehrlich: Es wird auch Zeit. Dass hier die Politik verstärkt aktiv wird, ist wichtig. Mit dem Willen allein ist es aber noch nicht getan.
Lösungen ergeben sich beispielsweise durch neue Technologien und die voranschreitende Digitalisierung.

Österreich ist dabei sogar Vorreiter. Wer hierzulande ein Unternehmen gründen möchte, findet bereits über 90 Prozent der Services online. Über das sogenannte Unternehmensserviceportal kann man Meldeverpflichtungen nachkommen oder Formulare abrufen und einreichen. Das spart lästige Behördenwege. Also alles Sonnenschein, die Technik wird's schon richten?

Verweigern ist sinnlos


Ganz so einfach ist es leider nicht. Denn eine Technologie ist nur dann von Vorteil, wenn sie auch anerkannt und benutzt wird. Davon ist man auch in Österreich noch ein Stück weit entfernt. Das liegt zum einen an den Nutzern selbst: Wer aus Berührungsängsten neue Technologien links liegen lässt, braucht sich auch nicht zu beklagen. Sieht man einmal davon ab, dass es bei manchen Anwendungen so oder so keine Wahl gibt. Die elektronische Rechnung an den Bund ist längst Pflicht, nun stellt auch das Land Oberösterreich auf E-Rechnung um. Das muss man hinnehmen.

Zum anderen hat man es aber verpasst, die Services so aufzustellen, dass Nutzer sich darin auch ohne Expertenwissen zurechtfinden. Behördenwege müssten auch digital keinen Spaß machen, heißt es. Schade eigentlich: Denn mit Anwenderfreundlichkeit würde ein Serviceportal Nutzer und Fans gewinnen. Ganz ohne großen Aufwand.

Dieser Artikel erschien als Leitartikel im WirtschaftsBlatt

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